MBSR Gesundheit

Was ist Achtsamkeit?

„Achtsamkeit bedeutet: Auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein,

bewusst, im gegenwärtigen Augenblick,

offen und freundlich, ohne zu urteilen.“

                                                                                      Jon Kabat-Zinn

 

Achtsamkeit hat damit zu tun, dass wir Dinge beachten, denen wir sonst kaum Aufmerksamkeit schenken. Alles, was wir im Alltag tun, jede alltägliche Handlung, können wir achtlos oder aber achtsam ausführen.
Achtsamkeit ist eine tiefe Dimension von Bewusstheit, die wir bereits besitzen.

Der Fokus der Achtsamkeit liegt im JETZT und wird über den Atem gehalten.

Achtsamkeit ist eine Form der Geistesschulung, die uns ermöglicht, die Aufmerksamkeit bewusst zu lenken.

Ohne Achtsamkeit neigen wir häufig dazu, vorschnell zu reagieren, statt innezuhalten.

Achtsamkeit hilft uns, in jeder Situation offen zu bleiben.

Über die Meditation bekommen wir einen Eindruck darüber, wie der ununterbrochen beschäftigte, unruhige Geist funktioniert. Wie er ununterbrochen bewertet oder kommentiert, nach allem greift, pausenlos Gedanken, Vorstellungen, Pläne, Wünsche, Bilder erzeugt – kurz – ein Eigenleben führt.

Durch die konsequente Übungspraxis, aus den Gedankenketten auszusteigen, und mit der Aufmerksamkeit bewusst zum Fokus „Atem“ zurückzukehren, kultivieren wir die Fähigkeit uns weniger zu verstricken, anwesend, wach und präsent zu bleiben. Durch die Praxis der Achtsamkeit beruhigt sich mit der Zeit der Geist, und wir bleiben in unserem Alltag selbst in schwierigen Situationen, die uns normalerweise hinreißen würden, handlungsfähig.

Geschulte Achtsamkeit

Anwendung und Nutzen von Achtsamkeitsübungen

Achtsamkeit ist eine Lebenshaltung, die das Potenzial besitzt, die Qualität unseres Alltags grundlegend zu verändern.

Geistesschulung durch Achtsamkeit ist ein lebenslanges Projekt.

Kleine Veränderungen lassen sich jedoch schon nach kurzer Zeit, bereits nach einigen Wochen, feststellen.

Die Ergebnisse von regelmäßiger Praxis der Achtsamkeit entsprechen auf der emotional-mentalen Ebene dem, was durch Sport und Fitness-Training auf der körperlichen Ebene geschieht:
So, wie dort Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit erhöht werden, so wird hier die Konzentration, Klarheit und Beweglichkeit des Geistes gesteigert. Bei einem vergleichbaren Zeitaufwand erhöhen sich durch das Training der Achtsamkeit das generelle Wohlbefinden und insbesondere die emotionale Gelassenheit. Positive Effekte von Funktions- und Strukturveränderungen des Gehirns sind wissenschaftlich nachgewiesen.

Achtsamkeit ist ein wirksames Mittel, Ruhe und Lebensfreude mitten im Alltagsstress zu bewahren.

Das bewertungsfreie Beobachten ist der Schlüssel zum besseren Umgang mit Stress und einem intensiveren und offeneren Leben.

Das bewusste Wahrnehmen von Körper und Atmung, von Gedanken und Gefühlen, eröffnet dem Übenden einen erweiterten Raum des Denkens und Handelns. Gegen gewohnheitsmäßige Reaktionen persönlicher Stressmuster können adäquate Handlungsalternativen entwickelt werden.

Gelassenheit, Gleichmut, Akzeptanz, Konzentration, Klarheit und inneren Frieden zu erfahren verbessert die Lebensqualität essentiell.

Achtsamkeitsbasierte Interventionsansätze finden in unserer beschleunigten Zeit inzwischen steigende Beachtung sowohl in der Behandlung von körperlichen oder psychischen Erkrankungen als auch im Bereich der Prävention und im Umgang mit Stress im privaten und beruflichen Umfeld. So können die eigenen Grenzen rechtzeitig wahrgenommen werden, bevor es zu einem erzwungenen Stopp kommt.

 Schritte von Achtsamkeit

  • Beobachten
    und Wahrnehmen einer Vielzahl von verfügbaren inneren und äußeren Reizen:
    Körperempfindungen, Kognitionen, Emotionen, Gedanken, Geräusche, Gerüche

  • Beschreiben
    und Benennen der beobachteten Reize auf eine nicht wertende Art, ohne konzeptuelle Analyse

  • Mit Achtsamkeit und Gewahrsein handeln
    und sich vollständig mit der aktuellen Tätigkeit beschäftigen. Diese Haltung wird dem Autopiloten-Modus gegenübergestellt

  • Akzeptieren
    und die Dinge so sein lassen, wie sie sind. Erlauben und ohne Bewertung der aktuellen Erfahrung  gegenüberstehen. Dies bedeutet vor allem, automatische Werturteile wie gut/schlecht oder richtig/falsch nicht anzuwenden.